20.06.2017: Weniger Transfette in Berlinern, Krapfen und Donuts


20.06.2017: Weniger Transfette in Berlinern, Krapfen und Donuts


Transfette  stehen  am  Pranger. Ein  neuer  Leitfaden  der  Lebensmittelhersteller  zeigt, wie sie aus deutschen Bäckereien nahezu verschwinden können.

Berlin, 20.06.2017. Eine  Allianz  aus  Wirtschaft  und  Wissenschaft  hat  heute  einen Praxisleitfaden für die Auswahl von Siedefetten in Bäckereien veröffentlicht. Dieser empfiehlt den   backenden   Betrieben   etwa   Donuts   oder   Mutzenmandeln   zukünftig   nur   noch   in transfettsäurearmen  Ölen  und  Fetten  zu  backen.  Der Leitfaden  basiert  auf  einem  vom Forschungskreis  der Ernährungsindustrie  (FEI)  koordinierten  Forschungsprojekt.  Er  ergänzt die  von  Lebensmittelherstellern  und  dem  Bundesministerium  für  Ernährung  und  Landwirtschaft angestoßene gemeinsame Initiative zur freiwilligen Minimierung von trans-Fettsäuren.

Die  auch  als  Transfette  bezeichneten trans-Fettsäuren  (TFA)  gehören  zu  den  unerwünschten  Bestandteilen  unserer  Nahrung.  Laut  Weltgesundheitsorganisation  (WHO)  steigt  bei  zu hoher    TFA-Aufnahme    das    Risiko    für    Herz-Kreislauf-Erkrankungen.    Die    Deutsche Gesellschaft  für  Ernährung  (DGE)  empfiehlt  daher  weniger  als  ein  Prozent  der  Nahrungsenergie  in Form von TFA aufzunehmen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) liegt die durchschnittliche Aufnahme mit 0,66 Prozent bereits heute unterhalb dieser Empfehlung.

Bei der Herstellung von Siedegebäck kommen teilweise noch Fette mit hohen TFA-Gehalten zum  Einsatz.  Herkömmliche  teilgehärtete  Erdnussöle weisen  hohe  TFA-Werte  auf.  Sie galten  in  Bezug  auf  Hitzestabilität  und  Geschmack  lange  als  alternativlos.  Ein  Team  von Wissenschaftlern  stellte  im  Rahmen  des  FEI-Projektes  zwölf  neue  Siedefettmischungen zusammen und prüfte deren Praxistauglichkeit. Grundlage bildeten fünf am Markt erhältliche TFA-freie  bzw.  -reduzierte  Siedefette.  Ergebnis:  „Unsere  getesteten  Berliner  Pfannkuchen und   Quarkbällchen   schmecken   auch   mit   den   neuen   Mischungen   so   gut   wie   mit herkömmlichen Fetten. Zudem enthalten sie deutlich weniger trans-Fettsäuren. Unser neuer Leitfaden unterstützt das Backgewerbe bei der Umstellung der Siedefette“, so Professor Jan Fritsche,  Leiter  des  Forschungsprojektes,  Hochschule  für  Angewandte  Wissenschaften Hamburg und Max Rubner-Institut Kiel.

Für  das  Projekt  wurden  die  neuen  TFA-reduzierten  Siedefettmischungen  bis  zu  zehn  Tage lang  über  acht  Stunden  auf  einer  Temperatur  von  über  165  Grad  gehalten  und  täglich  zum Sieden  von  Berliner  Pfannkuchen  und  Quarkbällchen  benutzt.  Anschließend  analysierten Experten  sowie  zusätzlich  120  Konsumenten  in  einer repräsentativen  Studie  das  Gebäck. Die  beteiligten  Verbraucher  stellten  keine  signifikanten  Unterschiede  beim  Geruch  und Geschmack der Berliner und Quarkbällchen fest.

Trans-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren,  die sich sowohl auf natürlichen Wegen – im Verdauungstrakt von Wiederkäuern – als auch durch lebensmitteltechnologische Prozesse – wie  bei  der  Teilhärtung  von  Pflanzenölen  –  bilden  können.  So  gelangen  sie  in  zahlreiche Lebensmittel  und  in  die  damit  hergestellten  Produkte.  Die  Europäische  Kommission  erwägt
Höchstgehalte  von  TFA  in  Lebensmittel  einzuführen. Aus  deutscher  Perspektive  erscheint dies nicht erforderlich. Denn die Thematik ist längst als technologisch beherrscht anzusehen.
Dies   zeigt   nicht   zuletzt   das   vorgestellte   Forschungsprojekt.   In   Deutschland   sind   die innovativen,  auf  pflanzlichen  Ölen  und  Fetten  basierenden  transfettsäurearmen  Produkte
längst auf dem Markt verfügbar.

 

Beteiligte Organisationen:
− Forschungskreis der Ernährungsindustrie e. V. (FEI)
− Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg)
− Margarine Office Germany (IMACE)
− Der Backzutatenverband e. V.
− OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V.
− ttz Bremerhaven
− Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V.
− Deutscher Konditorenbund (DKB)
− Verband Deutscher Großbäckereien e. V.
− Deutscher Schaustellerbund e. V. (DSB)
− Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e. V. (BSM)

 

Pressekontakt OVID
Maik Heunsch / Cornelia Schröpfer
Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin
Tel: 030 / 72 62 59 – 57
presse@ovid-verband.de

 

OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V.
OVID   vertritt   als   Verband   die   Interessen   der   ölsaatenverarbeitenden   und   ölraffinierenden   Unternehmen   in Deutschland.  Die  Kernaufgabe  der  17  Mitgliedsfirmen ist  die  Verarbeitung  von  Ölsaaten  und  Pflanzenölen zu Produkten  für  die  Lebensmittelindustrie,  die  Oleochemie,  die  technische  Verwendung  und  für  die  Bioenergie.  Als Verband   ist   OVID   Schnittstelle   zwischen   seinen   Mitgliedsunternehmen,   politischen   Entscheidungsträgern, Wirtschaft,  Wissenschaft  und  Institutionen  sowie  Medien  und  der  Öffentlichkeit.  Sitz  des  Verbandes  ist Berlin,  in Brüssel ist OVID über den europäischen Verband FEDIOL vertreten.
www.ovid-verband.de

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